Am 24.07.2008 hat die Stadt Lünen das Technische Hilfswerk (THW) alarmiert und dem THW den Einsatzauftrag erteilt, die sogenannte "Westfalia-Brücke" (hierbei handelt es sich um eine alte Fussgängerbrücke für Werksangehörige der früheren Firma Westfalia Lünen) vor dem Einsturz zu sichern und soweit möglich abzubauen. Im Rahmen dieser Arbeiten sind auch zwei Starkstromleitungen zu schützen, die an der Brücke eingelassen sind. Der OV Lünen hat am Donnerstag abend (24.07.) als Sofortmaßnahme den Brückenboden (Holzgehweg) abgetragen, um die Traglast der Brücke zu vermindern. Im Laufe des Freitags (25.07.) wurde eine Einsatzplanung und statische Berechnungen seitens der Baufachberater des THW OV Witten vorgenommen. Seit Freitag abend 17.00 Uhr ist der OV Lünen und der OV Witten im Einsatz, um die Brücke vor dem Einsturz zu sichern. Hierzu wurde am Samstag die Vorderlandbrücke mit dem Einsatzgerüstsystem eingerüstet. Die eingesetzten Einheiten wurde dabei durch eine Bergungsgruppe und die Fachgruppe Wassergefahren des OV Kamen-Bergkamen ergänzt, die beim Einrüsten der Brücke helfen, Personen- und Materialtransporte mit Booten durchführen und zwei Rettungsboote besetzen. Vor Ort ist darüber hinaus ein Sanitätsdienst, der von der Johanniter-Unfallhilfe Lünen gestellt wird. Die eingesetzten THW-Ortsverbände haben die Sicherungsarbeiten bis zum späten Samstag Abend fortgesetzt. Hierbei wurden weitere Strom- und Telefonkabel gefunden, die durch privates und öffentliches Elektrofachpersonal überprüft wurden. Die Leitungen waren so alt, dass sie in keinem Leitungsverzeichnis verzeichnet und zum Glück abgeschaltet waren. Das Fachpersonal hat die Leitungen anschliessend gekappt. Durch die Überprüfung der Stromleitungen und das schwere Gewitter am Samstag abend haben sich die Sicherungsarbeiten erheblich verzögert. Aus diesem Grund hat sich die THW-Einsatzleitung dafür entschieden, den Einsatz am Sonntag (27.07.) ab 9.00 Uhr fortzusetzen. Am Sonntag morgen wurden neben den bereits eingesetzten THW Ortsverbänden Kamen-Bergkamen, Lünen und Witten auch der THW Ortsverbände Unna und Wanne-Eickel mit jeweils einer Bergungsgruppe eingesetzt. Die Einheiten des OV Unna wurden gegen Mittag abgelöst, da der Ortsverband Unna mit anderen THW-Ortsverbänden im Bereich Dortmund am Samstag Abend und in der Nacht zu Sonntag im Einsatz war, um die Schäden durch das schwere Unwetter zu beseitigen. Auch die Fachgruppe Räumen des Ortsverbandes Lünen wurde in der Nacht zu Sonntag von der THW-Geschäftsstelle Dortmund alarmiert, um ein liegengebliebendes Einsatzfahrzeug mit dem Tieflader des Ortsverbandes Lünen in eine Werkstatt zu transportieren. Die am Einsatzort Lippe-Brücke eingesetzte Nachtwache hat kurzfristig den Einsatz "LKW-Bergung" durchgeführt. Einsatzschwerpunkt ist am heutigen Sonntag die Vorderlandbrücke. Der über der Lippe gelegene Hauptteil der Brücke wird in Kürze eingerüstet werden, wenn das erforderliche Spezialgerät (sogenanntes "Jet-Float-System = Kunststoffschwimmelemente und genügend Gerüstmaterial (THW-Einsatzgerüstsystem, das mit dem "Jet-Float-System" kombiniert werden kann) zur Verfügung stehen. Das "Jet-Float-System" gibt es in Deutschland beim THW nur in fünf Ortsverbänden, darunter zwei in NRW (OV Recklinghausen und OV Witten). Da dieses System nur in geringer Zahl vorrätig ist, sind diese Systeme teilweise auf Wochen ausgebucht (z.B. für Dienste des Kampfmittelräumdienstes, wenn diese im Bereich von Gewässern tätig sind). Die "Jet-Float-Systeme" des OV Recklinghausen und OV Witten werden schnellstmöglichst freigezogen, um für den Einsatz in Lünen bereit zu stehen. Der Einsatz wurde am Sonntag (27.07.2008) gegen 22.00 Uhr unterbrochen. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Vorderlandbrücke fast vollständg abgetragen und ein Stahlträger mit der Elektrostarkstromleitung mit dem EGS-System gesichert gesichert worden. Darüber hinaus wurden die Brückenpfeilerkonstruktionen der Hauptbrücke provisorisch gesichert und die Holzbohlen auf der Brücke (Brückengehweg)entfernt und damit die Traglast der Brücke erheblich vermindert. Weitere Sicherungsarbeiten erfolgen nach der Begutachtung durch die Bauaufsicht der Stadt Lünen und durch ein Ing.-Büro. Bis zum 30.07.2008 18.00 Uhr soll eine Entscheidung des Aufgabenträgers vorliegen, welche Massnahmen durch das THW oder andere ergriffen werden müssen. Eingesetzte Kräfte: Donnerstag: OV Lünen (1 Zugtrupp (Einsatzleitung), 1 Bergungsgruppe) Freitag: OV Lünen (1 Zugtrupp (Einsatzleitung), 1 Bergungsgruppe, 1 Fachgruppe Räumen, 1 Verpflegungstrupp) OV Kamen-Bergkamen (1 Bergungsgruppe, 1 Fachgruppe Wassergefahren) OV Witten (1 Zugtrupp, 1 Bergungsgruppe, 1 Baufachberater, 1 FG Beleuchtung) zusätzlich: 1 Nachtwache (OV Lünen) Samstag: OV Lünen (1 Zugtrupp (Einsatzleitung), 1 Bergungsgruppe, 1 Fachgruppe Räumen, 1 Verpflegungstrupp) OV Kamen-Bergkamen (1 Bergungsgruppe, 1 Fachgruppe Wassergefahren) OV Witten (1 Zugtrupp, 1 Bergungsgruppe, 1 Baufachberater) zusätzlich: 1 Nachtwache (OV Lünen) Sanitätsdienst Johanniter-Unfall-Hilfe Sonntag: OV Lünen (1 Zugtrupp (Einsatzleitung), 1 Bergungsgruppe, 1 Fachgruppe Räumen, 1 Verpflegungstrupp) OV Kamen-Bergkamen (1 Fachgruppe Wassergefahren) OV Witten (1 Zugtrupp, 1 Bergungsgruppe, 1 Baufachberater) OV Unna (1 Bergungsgruppe) bis 13.00 Uhr OV Wanne-Eickel (1 Bergungsgruppe)ab 13.00 Uhr Sanitätsdienst Johanniter-Unfall-Hilfe Gesamtzahl der Helfer: 24.07.2008 ca. 20 Helfer, 25.07.2008 ca. 40 Helfer, 26.07.2008 ca. 60 Helfer, 27.07.2008 ca. 60 Helfer |