29.12.2008

Großbrand zerstörte Fahrzeughalle, THW sicherte Giebel vor dem Einsturz

Am Montagnachmittag des 29.12.2008 zerstörte ein Großbrand an der Lange Straße in Witten eine Fahrzeughalle. Die Feuerwehr konnte mit einem Einsatz von 70 Einsatzkräften den Brand mit einer Riegelstellung vom benachbarten Einfamilienhaus abhalten und den Brand unter Kontrolle bringen. Die Löscharbeiten wurden von explodierenden Kraftstofftanks und von zu kühlenden Acetylenflaschen extrem erschwert.

Aufgrund der Einsturzgefahr der Giebelkonstruktion der Halle, auf das zuvor durch die Feuerwehr gerettete Einfamilienhaus, wurde der Baufachberatertrupp unseres Ortsverbandes alarmiert.

Nach Eintreffen unseres Baufachberaters Dipl.-Ing. Holger Hohage stellte sich heraus, dass die Konstruktion im Bereich der beiden Giebel extrem einsturzgefährdet war. Die Schadensklasse des Objektes wurde in 4 eingestuft. Die gemauerten Giebel wiesen erhebliche horizontale Verschiebungen sowie Risse in den Mauerwerksfugen auf.

Im Bereich des rechten Giebels wurde nichts durch einen eventuellen Einsturz des Giebels gefährdet. Deshalb wurde der Bereich der von einem Umsturz gefährdet war, als No-Go-Area (Gesperrter Bereich) gekennzeichnet.

Nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr Herrn Mario Rosenkranz wurde entschieden, dass der Giebel, der das Wohnhaus gefährdet, durch das Technische Hilfswerk (THW) zu sichern sei und die Beleuchtung des Einsatzraums ebenfalls durch das THW durchgeführt werden soll. Mit der Leitung des Einsatzabschnitts THW wurde der Zugführer Marco Born beauftragt.

Die Einsatzabschnittsleitung wurde durch die Zugtrupps der Ortsverbände Hattingen und Witten übernommen. Die Fachgruppe Beleuchtung des Ortsverbandes Witten leuchtete die Einsatzstelle mit dem Lichtmastanhänger (LiMa 7000W), Powermoon (1x 4000W, 2x 2000W und 3x 1000W) sowie verschiedenen Scheinwerfern aus.

Zur Sicherung der Abstützmaßnahme wurde das Einsatzsicherungssystem (ESS) des Ortsverbandes Remscheid angefordert und die Verschiebungen der Giebelwand an 4 Punkten während des gesamten Einsatzes gemessen.

Die Abstützung der Giebelwand wurde mit dem Einsatzgerüstsystem (EGS) der Ortsverbände Hattingen und Witten durchgeführt. Hierzu wurden drei 4m hohe Wandabstützböcke gestellt. Die einzelnen Wandabstützböcke wurden aus 2 Scheiben mit einem Abstand von 1m erstellt. Die Verankerung im Boden erfolgte mit je 4 Gerüstrohren, die ca. 1,5m in Untergrund eingeführt und an die EGS – Konstruktion mit Schellen verankert wurden. Die Wandanbindung der drei Wandabstützböcke erfolgte mit je 4 Kernbohrungen, in die Gerüstrohre eingeführt wurden und mittels Ankerstangen verankert wurden.

Die Kernbohrungen wurden mit dem Kernbohrgerät des Ortsverbandes Wanne–Eickel erstellt. Der Ortsverband Wetter unterstütze noch die Einsatzstelle mit Teilen des Ankerstangenstabsatzes, denn die Ortsverbände Hattingen und Witten hatten Ihre Ankerstangenstabsätze anfange Dezember im Einsatz in Sprockhövel verbaut!

Im Einsatz war das THW mit 56 Helfern und 5 Ortsverbänden. Der Einsatz endete mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft nach 14 Stunden gegen 6 Uhr am nächsten Morgen.

Ein besonderer Dank geht an alle Helfer der Einsatzstelle, die den Einsatz bei klirrender Kälte durchgeführt haben.


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