Unser Baufachberater Dipl.-Ing. Holger Hohage wurde kurz nach der Explosion vom Fachberater des Ortsverbandes Hattingen Ingo Brune, zur Beurteilung der Bauwerkschäden an der Einsatzstelle, alarmiert.
Nach dem Eintreffen an der Schadensstelle erfolgte die Einstufung der drei hauptsächlich beschädigten Bauwerke in Schadensklassen. Der Hallenneubau im Kerngebiet lag in der Schadenskasse 2, das gegenüberliegende Bürogebäude und eine weiter entfernte Halle lagen in die Schadensklasse 1.
Nach der Einstufung der Schadensklassen wurde die Resttragfähigkeit der Gebäude beurteilt. Als erstes wurde der Hallenneubau der Schadensklasse 2 begangen. Hierbei stellte sich heraus, dass sich die Fassade aus Sandwichelementen aufgrund der Druckeinwirkung der Bombenexplosion strak verformt hatte und dabei die Glaselemente teil und total zerstört wurden. An vielen Stellen versagten die Verbindungsmittel der Sandwichelemente und eine Resttragfähigkeit der Fassade war nicht mehr gegeben. Die eigentliche Stahlkonstruktion wurde nur geringfügig geschädigt. Aufgrund dieser Erkenntniss wurde durch den Einsatzleiter der Feuerwehr der Außenbereich der betroffenen Fassade zur No-Go-Arear erklärt und weiträumig abgesperrt.
Die Begehung des Verwaltungsgebäudes erfolgte durch das Bauordnungsamt. Aufgrund der Druckeinwirkung wurden Fensterelemente in den Büroanbau gedrückt und die Wischendecke versagte. Eine Minderung der Tragfähigkeit konnte bei diesem Bauwerk nicht festgestellt werden.
Bei der weiter entfernten Halle schlugen bis tennisballgroße Beton- und Schuttreste in die Dach- und Wandverteilung ein. Insbesondere wurden mehrere Lichtkuppeln beschädigt. Diese bestanden aber aus Plexiglas und stellten keine akute Gefahr dar. Auch hier konnte keine Minderung der Tragfähigkeit der Tragkonstruktion festgestellt werden.
Der Einsatz endete gegen 15.00 Uhr nach der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft in unserem Ortsverband. Ein besonderer Dank geht an den Ortsverband Hattingen, der den Einsatz mit seinem Zugtrupp unterstütze.